Das Team gewinnt

Was es für eine gute Zusammenarbeit braucht

In einer Welt, die sich ständig verändert, bleibt eines konstant: Ein starkes Team ist der Schlüssel zum Erfolg. Doch was macht ein Team wirklich erfolgreich? Ist es Fachwissen? Struktur? Prozesse? Ja – aber vor allem sind es die Menschen und ihr Miteinander!

Hier beleuchten wir die Faktoren, die aus einer Gruppe von Individuen ein unschlagbares Team machen: was bedeutet das in der Praxis, warum ist es wichtig, und wie kann es im Alltag gelebt werden?

 

Praktische Tipps und bewährte Methoden, die Teams stark machen

Zusammen mit Kulturwissenschaftlern und Psychologen geben wir einen umfassenden Einblick in die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Möglichkeiten für die Umsetzung im Arbeitsalltag.

  • Offenheit und Kommunikation auf Augenhöhe
  • Lachen und Leichtigkeit im Arbeitsalltag
  • Anerkennung individueller Fähigkeiten
  • Respekt, Wertschätzung und Vertrauen
  • Das Fördern und Fordern von Potenzialen
  • Verantwortung übernehmen – für sich und andere

Kommunikation als Schlüssel: So stärken Sie den offenen Austausch!

Führungskräfte, die den Dialog auf Augenhöhe fördern, legen den Grundstein für eine gesunde Unternehmenskultur, die nur durch gemeinsames Handeln entstehen kann. Gerade in Unternehmen und Organisationen der Daseinsvorsorge und der öffentlichen Hand, die für das Wohl von Menschen Verantwortung tragen, ist ein konstruktiver Dialog entscheidend. 

Der Arbeitsplatz kann dabei als kleiner Mikrokosmos angesehen werden, in dem wir alle, aber vor allem die Führungsetage die Atmosphäre, die Stimmung und die Kommunikation beeinflussen können. Der offene Austausch auf Augenhöhe bedeutet mehr als nur das gegenseitige Zuhören. Er ist eine Grundvoraussetzung für das Gefühl von Zugehörigkeit, Vertrauen und Wertschätzung – drei Schlüsselfaktoren, die direkte Auswirkungen auf die Zufriedenheit und Produktivität von Mitarbeitenden haben.

Ein wertschätzender Austausch stärkt das Vertrauen im Team, reduziert Missverständnisse und fördert sogar die mentale Gesundheit. Besonders in Organisationen, in denen Mitarbeitende sich trauen, ihre Meinung zu äußern, steigt die Innovationskraft und Zufriedenheit spürbar. Ein Schlüsselkonzept ist dabei die psychologische Sicherheit. Wenn sich Mitarbeitende sicher fühlen, ihre Ideen und Bedenken ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu äußern, entstehen wertvolle Impulse für das Unternehmen.

Führungskräfte können dies aktiv unterstützen, indem sie konstruktives Feedback fördern, aktiv zuhören und selbst Offenheit vorleben. Hier bekommen Sie konkrete Anregungen, wie das gelingen kann.

„Man kann nicht nicht kommunizieren“, so Paul Watzlawick, einer der bedeutendsten Kommunikationspsychologen. Kommunikation ist allgegenwärtig – egal, was wir tun, sagen, schauen und auf welche Weise wir all dies tun – es sagt etwas aus. Kommunikation findet sich auf verschiedenen Ebenen wieder: 

  • der verbalen Ebene oder dem gesprochenen (oder geschriebenen) Wort
  • der paraverbalen Ebene oder der Art und Weise, wie etwas gesagt wird: Tonfall, Lautstärke, Betonung, Sprechtempo und Pausen
  • Und der nonverbalen Ebene samt Mimik, Gestik und Körperhaltung

Gute Kommunikation bedeutet unter anderem, dass all diese Ebenen zueinander passen und dass sie freundlich, transparent, offen und wertschätzend stattfindet. Selbst unangenehme Themen können angesprochen werden, die Art und Weise ist jedoch entscheidend. 

Feedback ist kein Risiko – es ist eine Chance. Und genau genommen ist es wertneutral erst einmal eine Rückmeldung. Und die brauchen wir, sonst entsteht schnell das Gefühl und der Gedanke, die eigene Arbeit wird nicht gesehen oder gebraucht. Feedback gibt uns Orientierung. Doch oft wird Feedback mit Kritik gleichgesetzt und daher vermieden. Es ist also für viele Mitarbeitende ein sensibles Thema und eher mit Unsicherheit besetzt. Führungskräfte, die eine offene Feedbackkultur etablieren, schaffen eine Atmosphäre, in der sich Mitarbeitende trauen, offen zu sprechen. Und in der Führungskräfte konstruktiv ansprechen, was gut beziehungsweise nicht so gut gelingt – und auch selbst bereit sind, Feedback anzunehmen. Denn nur so kann Weiterentwicklung entstehen und wir werden besser, in dem, was wir tun. Hat jemand von Ihnen bereits in einer offenen Feedbackkultur gearbeitet? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht – was hat besonders gut funktioniert, und wo gab es Herausforderungen? Wir sind gespannt auf Ihre Antworten!

Psychologische Sicherheit bedeutet, dass niemand Angst hat, für eine Idee belächelt oder für einen Fehler kritisiert zu werden. Ein Rahmen, in dem erlaubt ist, auch mal outside der box zu denken, Vorbehalte und neue Ideen auszusprechen. Das sorgt für mutigere Entscheidungen und innovativere Ideen. Ein gutes Beispiel: Eine Führungskraft stellt bewusst Fragen wie „Welche Risiken sehen wir noch?“ oder „Welche Ideen haben wir noch nicht bedacht?“ und belohnt ehrliche Antworten mit Wertschätzung. So wird ein Umfeld geschaffen, in dem alle sich trauen, ihre Meinung zu äußern. Wichtig dafür ist, dass auch Platz geschaffen wird für die Ideen und Gedanken der Mitarbeitenden. Sei es im offenen Gespräch oder im Rahmen von Meetings oder als Umfrage, als Wochenreflektion oder bei der Auswertung geschaffter Aufgaben. Welche Maßnahmen gibt es in Ihrem Unternehmen, um psychologische Sicherheit zu stärken? Welche haben wirklich einen Unterschied gemacht? Wir sind gespannt auf Ihre Erfahrungen!

Zuhören bedeutet nicht nur Hören – es bedeutet Verstehen. Die Perspektive zu wechseln und die Sichtweise des Gegenübers einzunehmen. Hilfreich kann dabei auch Empathie sein, um die zugrundeliegenden Emotionen zu sehen und zu verstehen. Auf Augenhöhe bedeutet, dass Menschen miteinander sprechen, ohne dass sich eine Partei überlegen oder unterlegen fühlt. Es geht um einen respektvollen, gleichwertigen Austausch, bei dem beide Seiten ernst genommen und ihre Perspektiven wertgeschätzt werden. Führungskräfte, die echtes Interesse an den Gedanken ihrer Mitarbeitenden zeigen, gewinnen deren Vertrauen. Kommunikation ohne Vertrauen wird oft als oberflächlich wahrgenommen und kann Barrieren schaffen. Wenn hingegen eine vertrauensvolle Atmosphäre besteht, ist die gegenseitige Bindung und die Bindung an das Unternehmen gestärkt. Ein Beispiel: Ein Vorgesetzter paraphrasiert nach einer Aussage eines Teammitglieds: „Habe ich richtig verstanden, dass dir mehr Flexibilität in den Arbeitszeiten wichtig wäre?“ Solche Rückfragen signalisieren, dass man wirklich zuhört. Wann haben Sie zuletzt erlebt, dass Ihnen aktiv zugehört wurde?

Kommunikation ist oft nicht leicht und manchmal sogar unglaublich schwer. Missverständnisse sind an der Tagesordnung, meistens jedoch harmlos. Sie können aber auch die Ursache für Konflikte im Unternehmen sein. Selbst wenn wir nur die verbale Ebene der Kommunikation betrachten, also das gesprochene oder geschrieben Wort, können diese Worte auf verschiedene Arten gemeint und verstanden werden. Friedemann Schulz von Thun, ein deutscher Kommunikationspsychologe hat dazu ein Modell erstellt, um diese verschiedenen Bedeutungen vom Sender (derjenige, der die Worte sagt) und dem Empfänger (derjenige, der zuhört) zu verdeutlichen. Das sogenannte Vier-Ohren Modell betont, dass immer vier Aspekte in einer Äußerung enthalten sein können:

  1. Die Sachebene: Hier geht es um den reinen Inhalt der Nachricht – die Fakten und Informationen.
  2. Ein Appell: Was der Sender erreichen möchte oder wozu er den Empfänger auffordert.
  3. Eine Selbstoffenbarung: Was der Sender über sich selbst preisgibt.
  4. Die Beziehungsebene: Wie der Sender die Beziehung zum Empfänger sieht und wie er ihn behandelt.

Missverständnisse entstehen daraus, dass der Empfänger die Nachricht auf einer anderen Ebene versteht, als der Sender sie meint. Um dem vorzubeugen ist es hilfreich Annahmen zu hinterfragen: „Wie hast du das gemeint?“ oder „Wie hast du das verstanden?“ ist dabei die Schlüsselfrage. Dadurch werden Perspektiven ausgetauscht und Konflikte entschärft. Welche Methoden nutzen Sie, um Missverständnisse im Team zu vermeiden?

Ein erfolgreiches Meeting geht über das bloße Besprechen von Aufgaben hinaus. Um sicherzustellen, dass sich alle gehört fühlen, sollten Führungskräfte aktiv zuhören, eine offene Gesprächskultur fördern und sich bewusst Zeit für jedes Teammitglied nehmen. Hier folgen ein paar einfache Tipps:

  • Stellen Sie offene Fragen, die zum Nachdenken anregen
  • Ermutigen Sie zu Feedback und würdigen Sie Beiträge, um Wertschätzung zu zeigen.
  • Achten Sie auf nonverbale Signale, um sicherzustellen, dass niemand übergangen wird
  • Vereinbaren Sie feste Redezeiten für jedes Teammitglied
  • Bieten Sie immer an, dass Weiteres auch im Vier-Augen-Gespräch besprochen werden kann
  • Wenn offene Punkte am Ende des Meetings bleiben, setzen Sie sie auf die Tagesordnung für das nächste Meeting

Indem wir ein Umfeld schaffen, in dem sich alle sicher fühlen, tragen wir zu einer höheren Zufriedenheit und Leistung bei.

In stressigen Zeiten neigen wir dazu, uns zurückzuziehen und uns in unseren Gedanken zu verlieren. Dies ist leider manchmal nicht hilfreich, denn wir geraten sehr schnell in Gedankenketten und -spiralen und nehmen nur noch Informationen wahr, die zu unseren Überzeugungen passen. Daher ist offene und authentische Kommunikation eines der wirksamsten Mittel, um Stress zu reduzieren. Wenn wir als Führungskräfte transparent über Herausforderungen sprechen, auch betonen, dass Schwierigkeiten und Konflikte zum Leben und Zusammenarbeiten gehören, vermeiden wir Missverständnisse und fördern ein Gefühl der Kontrolle und des Zusammenhalts. Das Teilen von Gefühlen, Bedenken und Sorgen kann dabei die Resilienz des Teams stärken. Anstatt Stress zu verbergen, kann die offene Kommunikation helfen, Lösungen zu finden und Belastungen gemeinsam zu tragen.

Setzen Sie auf klare und regelmäßige Kommunikation – es kann Wunder für das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden wirken. Wie fördern Sie bei sich und Ihrem Team offene Gespräche?

Worte wirken, doch die Körpersprache spricht oft lauter. Viel mehr nehmen wir über diese nonverbalen Signale wahr. Die Körpersprache ist immens wichtig, denn nur wenn sie stimmig mit den verbalen Äußerungen ist, wird das Gesagte auch ernst genommen. Gerade in der Führungskommunikation kann ein zugewandtes Körpersignal Vertrauen aufbauen und das Gefühl von Wertschätzung vermitteln. Eine freundliche Haltung, ein aufmerksames Zuhören und ein einladender Gesichtsausdruck fördern das Gefühl von Zugehörigkeit und Verständnis. Doch nicht immer sind wir uns der Körpersprache bewusst. Hier helfen Rückmeldungen von außen, vielleicht auch ein Video, was bei einer Rede oder einem Meeting aufgenommen wurde oder wir überprüfen selbst, wie im Gespräch die Körperhaltung ist, welche Gestiken wir benutzen. Fakt ist: Führungskräfte sollten bewusst ihre Körpersprache in den Dialog einfließen lassen, um ein Klima des Respekts und der Offenheit zu schaffen. Welche Körpersignale senden Sie in Ihren Gesprächen?

Konflikte hat niemand gern. Jedoch gehören Sie zum Zusammenleben und miteinander arbeiten dazu. Wichtig ist eher, einen guten Umgang damit zu finden. Es erfordert vor allem Verständnis, Geduld und eine konstruktive Haltung. Hier sind einige wichtige Ansätze, die helfen können, Konflikte effektiv zu bewältigen:

  1. Ruhe bewahren und Emotionen kontrollieren: impulsive Reaktionen vermeiden, erst einmal Zeit nehmen, um durchzuatmen.
  2. Aktives Zuhören: die andere Person ausreden lassen und wirklich zuhören, ohne zu unterbrechen.
  3. Ich-Botschaften verwenden: Die eigenen Gefühle und Bedürfnisse ausdrücken und nicht „Du hast aber…“ verwenden.
  4. Sachebene betonen: Die Problematik von persönlichen Angriffen trennen.
  5. Perspektivwechsel: Die Perspektive der anderen Person einnehmen und nachzuvollziehen.
  6. Gemeinsam Lösungen suchen
  7. Statt Vorwürfe Wünsche äußern
  8. Respekt wahren
  9. Wenn nötig: eine Pause einlegen
  10. Professionelle Hilfe einbeziehen

Welche der angesprochenen Punkte erleben Sie in Konflikten als besonders hilfreich?

Ansprechpersonen:

Ihre zuständige Aufsichtsperson finden Sie auf den Branchenseiten unter Sicherheit & Gesundheit.