Leistungen

Ein starkes Leistungspaket – alles aus einer Hand

Das System der gesetzlichen Unfallversicherung sorgt für eine hohe soziale Absicherung in Schule, Beruf und Ehrenamt. Wir bieten ein umfangreiches Leistungspaket von der Akutversorgung über berufliche Wiedereingliederungsangebote bis zur lebenslangen Rente. Das Besondere: All diese Leistungen liegen in einer Hand und sind optimal aufeinander abgestimmt.

Kommt es trotz aller Bemühungen um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu einem Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit, sind wir mit unseren Leistungen für Sie da. Sie haben bei uns Anspruch auf Erstversorgung durch ausgewiesene Spezialisten (D-Ärzte) und umfassenden Rehabilitationsleistungen, medizinisch, berufliche und sozial, so lange, bis Gesundheitsschäden beseitigt sind oder zumindest gebessert. Dabei zählt der Grundsatz "Rehabilitation vor Rente".

Unsere erfahrenen Rehabilitationsberaterinnen und -berater stehen Ihnen in allen Rehabilitationsbereichen begleitend zur Seite.

Nach einem Arbeitsunfall werden Sie qualifiziert medizinisch versorgt. Der von der Unfallversicherung bestellte Durchgangsarzt legt die weitere Behandlung fest. Als Facharzt für Chirurgie oder Orthopädie mit besonderen unfallmedizinischen Kenntnissen verfügt er in der Unfallklinik oder in seiner Praxis über spezielle personelle und technische Voraussetzungen.

Bitte suchen Sie nach Arbeitsunfällen immer einen Durchgangsarzt (D-Arzt) auf.

Versicherte mit schweren Verletzungen oder Berufskrankheiten werden in besonderen Kliniken behandelt, in Einrichtungen mit besonders qualifizierten Ärzten und Mitarbeitern. Die Ärzte können auf ein vielfältiges Angebot an Leistungen zurückgreifen.

Zu den Leistungen der medizinischen Rehabilitation gehören insbesondere die Erstversorgung sowie die ärztliche und zahnärztliche Versorgung, die Versorgung mit Arznei-, Verbands-, und Heilmitteln, einschließlich Krankengymnastik, Bewegungs-, Sprach- und Beschäftigungstherapie, Belastungserprobung und Arbeitstherapie, orthopädische und andere Hilfsmittel, die häusliche Krankenpflege, die Behandlung in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen

Darüber hinaus werden bei Bedarf von der Unfallkasse die Kosten für eine Haushaltshilfe sowie Reisekosten übernommen.

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben

Kann jemand nach einem Unfall seinen Beruf nicht mehr oder nur erschwert ausüben, übernimmt die Unfallkasse die Maßnahmen zur beruflichen Rehabilitation. Dadurch werden Versicherte in die Lage versetzt, ihren früheren Beruf oder, wenn dies nicht möglich ist, einen neuen Beruf auszuüben. Versicherte sollen auf Dauer wieder ins Berufsleben integriert werden. Dazu besuchen Sie ausgebildete Rehabilitationsberater bereits am Krankenbett und geben wichtige Hinweise auf die jeweils erforderlichen Rehabilitationsmaßnahmen.

Die berufsfördernden Leistungen

Wir unterstützen Sie bei der Erhaltung oder Erlangung eines Arbeitsplatzes und fördern die Arbeitsaufnahme. Wir bieten Berufsvorbereitung einschließlich der erforderlichen Grundausbildung. Wir sorgen für die berufliche Anpassung, Fortbildung, Ausbildung und Umschulung einschließlich der zur Inanspruchnahme dieser Leistungen erforderlichen schulischen Abschlüsse. Wir unterstützen eine angemessene Schulbildung, Arbeits- und Berufsförderung im Eingangsverfahren und im Arbeitstrainingsbereich einer anerkannten Werkstatt für Behinderte.

Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft

Versicherte sollen die Aufgaben des täglichen Lebens bewältigen und am gesellschaftlichen Leben wieder teilnehmen können. Dabei beraten und fördern wir sie. Wir bieten soziale und psychologische Betreuung, Rehabilitationssport, Kraftfahrzeughilfe, Wohnungs- und Haushaltshilfe, Reisekosten, Pflege.

Die Geldleistungen

Wenn ein Versicherungsfall eingetreten ist, gewährt die Unfallkasse verschiedene Geldleistungen. Geldleistungen sind Sozialleistungen. Dabei kann es sich um einmalige und laufende Leistungen handeln. Es gibt Geldleistungen zur wirtschaftlichen Sicherstellung bei medizinischer und beruflicher Rehabilitation wie Verletztengeld, Übergangsgeld oder Pflegegeld, außerdem Leistungen zum Ausgleich verbleibender Unfallfolgen bzw. für den Todesfall wie Verletztenrente oder Hinterbliebenenrente. Darüber hinaus können auch Abfindungen gezahlt werden, Mehrleistungen und Zusatzleistungen.

 

Unsere aktuellen Rehabilitations- und Forschungsprojekte

Der UK Sachsen werden pro Jahr ca. 70 durch den Schulbesuch verursachte Kreuzbandrupturen bei Schülerinnen und Schülern im Alter von 10-18 angezeigt. Von diesen werden ca. 50 Fälle p. a. operativ versorgt. Bei der Heilbehandlung dieser jungen Verletzten stellt sich die Frage, ob und wie diese effektiver gestaltet werden kann. Am Ende der Behandlung stellt sich die Frage der Wiedereingliederung des Versicherten in den Schul- bzw. Alltagssport. Um diese Fragen besser beurteilen zu können, ob feldtaugliche Tests definiert werden können, die in Teilen eine dezentrale Überprüfung des Therapiefortschritts sowie Prognosen zur Wiedereingliederung geben können.

Aus diesem Grund führt die UK Sachsen gemeinsam mit Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig, Institut für Allgemeine Bewegungs- und Trainingswissenschaft, Abteilung Biomechanik, Kinderzentrum am Johannesplatz und dem ASEVIDA Reha-Zentrum Leipzig im Zeitraum vom 01.01.2019 bis 31.12.2021 das Forschungsprojekt -Rehabilitation nach schweren Knieverletzungen von Schüler/innen- durch.

Zielsetzung der Studie

Einerseits stellen Muskel- und Gelenkverletzungen die größten Risikofaktoren im Kontext von Bewegung und Sport dar, andererseits sind der hohe Wert von sportlicher Aktivität für die körperliche und geistige Entwicklung im Kinders- und Jugendalter und deren Bedeutung für die gesamte Lebensspanne unbestritten. Trotz bestehender Fürsorge und Ausbildung der Verantwortlichen können Verletzungen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Schwere Verletzungen müssen im Kindes- und Jugendalter unter besonderer Berücksichtigung der Nachhaltigkeit versorgt werden. Es liegen bislang wenig epidemiologische Studien vor, die die Prävalenz und das Outcome dieser Verletzungen umfänglich erfassen. In der Sportart Leichtathletik treten 17 bis 18 % der Verletzungen im Kniegelenk auf, dabei ist die Prävalenz im Jugendalter höher als bei den Erwachsenen (Gaff & Birken, 2009). In Spielsportarten sind Knieverletzungen die zweithäufigste Unfallfolge (Basketball 16.6 %; Fußball 14,5 %; Handball 13,2 %; Eishockey 9,1 %; Luig et al., 2017).

In Sachsen gibt es pro Jahr ca. 70 durch den Schulbesuch verursachte schwere Kniegelenksverletzungen bei Schüler/innen im Alter von 10-18 Jahren mit einer hohen Prävalenz von Kreuzbandrupturen. Von diesen werden ca. 50 Fälle p. a. operativ versorgt (Quelle: Unfallkasse Sachsen, persönliche Mitteilung). Nach erfolgreicher Operation folgt die Wiedereingliederung der Verunfallten in den Alltagssport. Das höchste Komplikationsrisiko besteht in einer Re-Ruptur. Längsschnittstudien konnten zeigen, dass es in 23% aller vorderen Kreuzbandrupturen nach dem Heilungsprozess zu einer Transplantat- oder einer kontralateralen vorderen Kreuzbandruptur kommt (Bourke et. al., 2012).

Ziel der vorliegenden Studie ist es, den Rehabilitationsprozess zu evaluieren und Ansätze für eine individuelle Optimierung zu prüfen. Im Anschluss soll geprüft werden, inwieweit feldtaugliche Tests definiert werden können, die in Teilen eine dezentrale Überprüfung des Therapiefortschritts und darauf aufbauend Entscheidungen zu Trainingsempfehlungen ermöglichen.

Dazu werden folgende Forschungsfragestellungen formuliert:

A. Welche Unterschiede im Therapieerfolg ergeben sich in Abhängigkeit von der Diagnose (Ruptur des vorderen Kreuzbandes mit/ohne weitere strukturelle Schädigungen), der Akutbehandlung (konservative vs. operative Versorgung) und der Rehabilitation (Umfang und Art der Rehamaßnahmen)?

B. Welche Parameter eignen sich für die individuelle Therapiesteuerung unter Feldbedingungen (Kriterien Testvalidität und Ökonomie)?

Wissenschaftlicher Hintergrund

In den letzten Jahren hat die Anzahl der Untersuchungen zur Prävention und Rehabilitation von Knieverletzungen deutlich zugenommen. Insbesondere die Versicherungsträger und der Berufssport haben sich diesem Thema mit verschiedenen Aktivitäten zugewandt. So wurde das Präventionsprogramm FIFA 11+ entwickelt , welches nachweislich zur Verringerung der Verletzungsraten führt (Barengo et al, 2014; Bizzini & Dvorak, 2015). Granelli et al.  (2015) beschreiben die Reduzierung der Verletzungshäufigkeit um 46 % und der Verletzungsdauer um 28 %. Auch für andere Spielsportarten gibt es Manuals, die zur Wiederherstellung nach vorderer Kreuzbandruptur bei Erwachsenen erprobt und für die Anwendung bei Kindern von Relevanz sind (VBG, 2015).

In der Prävention und in der rehabilitativen Diagnostik im Leistungs- und Wettkampfsport spielen die Beurteilung der Beinachsenstabilität und die achsengerechte Belastung des Kniegelenks eine zentrale Rolle. Hierfür wurden entsprechende Standards entwickelt (Bell et. Al., 2014; Padua et. Al., 2015; Gokeler et Al. 2014). Innerhalb der schweren Kniegelenksverletzungen nehmen die Kreuzbandrupturen eine zentrale Rolle ein. Einerseits haben sie einen großen Anteil an der Zahl der Knieverletzungen (bis zu 50 % der Verletzungen), andererseits ist ihre Behandlung besonders kostenintensiv (allein im Bereich der Unfallkasse Sachsen entstehen Behandlungskosten von 1,55 Mill. € pro Jahr).

Als Risikofaktoren für Verletzungen bzw. Wiederverletzungen von ACL-Rupturen werden benannt (Zusammenstellung siehe Hewett & Bates, 2017):

-           muskuläre Defizite in der Absorption von Impactbelastungen

-           Störungen des arthromuskulären Gleichgewichts von Kniebeugern und –streckern (Abschwächung der Hamstringmuskulatur)

-           Seitendominanz eines Beins (Ungleichgewicht in der Muskelaktivität und dynamischen Kontrolle)

-           fehlende Kontrolle der Rumpfbewegung bei Bewegungen des Körperschwerpunkts über dem Stütz.

Die Mehrheit der Risikoverletzungen lassen sich über die Beinachsenstabilität – Varus/ValgusAbweichungen operationalisieren. Sie stellen gleichzeitig die Zielgrößen für die Rehabilitation dar. Mit Hilfe der diagnostischen Daten können die Therapieempfehlungen individuell angepasst und so Über- und Unterforderungen vermieden werden. Damit wird eine individuelle Therapiesteuerung möglich.

Die hohen Kosten für die Untersuchungen in Biomechanik-Laboren (apparativer und personeller Aufwand) machen den Routineeinsatz in der Prävention und Rehabilitation wenig praktikabel. Es ist deshalb notwendig, entsprechende Surrogatparameter zu definieren, die auch im Feld erhoben werden können (Myer, Ford, Khoury, Succop & Hewett, 2010).

In Deutschland kommen die Programme bisher vor allem im Bereich des Leistungssports zum Einsatz (Spielsportarten, Zielgruppe Erwachsene, VBG, 2015). Unklar ist, ob und wie sie sich in die Betreuung von verunfallten Kindern- und Jugendlichen übertragen lassen. In unserer Untersuchung sollen in einem evaluativen Design sowohl die Inhalte als auch die Rahmenbedingungen geprüft werden.

erwarteter Nutzen für die Studienteilnehmer/innen

Alle Teilnehmer/innen erhalten eine ausführliche Dokumentation und Bewertung der Testergebnisse sowie daraus abgeleitete individuelle Trainingsempfehlungen. Das ermöglicht eine Optimierung des eigenen Rehabilitationsprozesses in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt und den Physiotherapeuten. Die Trainingsempfehlungen werden in Form eines illustrierten Trainingsplans mit ausführlichen Hinweisen (Evoletics) erstellt und auf die speziellen Gegebenheiten angepasst. Es können so vorhandene Trainingsmittel, der aktuelle Leistungsstand und persönliche Präferenzen in die Trainingsplanung mit einbezogen werden. Durch die Wiederholungsuntersuchung wird der Therapiefortschritt dokumentiert.

erwarteter Nutzen für zukünftige Therapien

In Zusammenarbeit mit der gesetzlichen Unfallversicherung wird ein Vorschlag für das evidenzbasierte Vorgehen erarbeitet. Dabei spielt die Senkung der Re-Ruptur-Rate eine zentrale Rolle. Es wird erwartet, dass zentrale mit dezentralen Maßnahmen kombiniert werden können. Außerdem werden Beispieltrainingspläne erarbeitet, die in der ambulanten Betreuung nachgenutzt werden können.

Diese Materialien können außerdem in der Aus- und Fortbildung von Studierenden im Lehramt an der Universität Leipzig und in der Zusammenarbeit der gesetzlichen Unfallversicherung mit kooperierenden Rehabilitationseinrichtungen genutzt werden. Parallel zu den Untersuchungen werden die Ergebnisse im Rahmen der Aus- und Fortbildung von Trainern zur Verbesserung der Prävention aufbereitet (z. B. jährliches Bewegungsseminar in Kooperation mit dem Landessportbund).

 

Der geplante Untersuchungszeitraum erstreckt sich von 01/2019 bis 12/2021.

Für professionelle Tänzerinnen und Tänzer stellt der eigene Körper zum einen Arbeitsmittel und zum anderen das gesamte Vermögen seiner Karriere dar. Eine Verletzung kann deshalb für den Einzelnen das Karriereende bedeuten, gar zur Aufgabe des Berufes führen. Aber auch bereits kleinere Verletzungen können in diesem Beruf Auswirkungen auf die körperliche Konstitution haben, da schon nach wenigen Tagen verletzungsbedingter Trainingspause ein Abbau der gesamten muskulären Strukturen einsetzt. Dann steht der Wiederaufnahme des Tanzberufes nicht mehr nur die eigentliche Verletzung entgegen, sondern auch der zwischenzeitlich trainingspausenbedingt eingetretene Verlust der gesamten körperlichen Leistungsfähigkeit.

In der Bühnenpraxis führt das auch oft dazu, dass  aufgrund eines Überangebotes von sehr gut ausgebildeten Tänzern schnell Rollenumbesetzungen durchgeführt werden und damit dann auch  existenzielle Fragen für den Einzelnen relevant werden. Tänzer arbeiten deshalb  oft selbst bei Verletzungen wie z.B. Bänderrissen weiter („The show must go on“) und ignorieren Schmerzen. Das steht aber nicht zuletzt einem guten Heil- und Rehaverlauf entgegen.  Die Gefahr besteht, dass körperliche Beschwerden chronisch werden. Im schlimmsten Fall droht Berufsunfähigkeit.

Außerdem liegt es ohnehin in der Natur dieses Berufes, dass nur über einen relativ kurzen Zeitraum, das aber seit frühester Kindheit, hohe Leistungen erbracht werden können und dieser Beruf auch ausübbar ist. In dieser Zeit wollen die Tänzer*innen aber auch Leistungen erbringen und Engagements erhalten.

Ziel eines gezielten Reha-Managements ist daher, in kürzester Zeit die bestmögliche Behandlung des verletzten Körperteils bei Erhalt der anderen Körperstrukturen und somit der gesamten Leistungsfähigkeit, damit der Tänzer schnellstmöglich wieder eingegliedert werden kann.

Dazu haben wir ein Netzwerk innerhalb Sachsens aufgebaut und zwar mit Hilfe von speziell an dieser Thematik interessierten Ärzten und Rehabilitationseinrichtungen, dass sich dieser Problematik widmet. Gemeinsam mit unseren Rehabilitationsmanagern wird hier zielgerichtet die entsprechende Behandlung und Reha geplant und durchgeführt.

Bei Fragen zu diesem Thema beraten wir Sie gern !

Entsprechend des Handlungsleitfadens der DGUV zur Rehabilitation von Berufskrankheiten (BK) wurde das Projekt Reha-Management BK in der Unfallkasse Sachsen etabliert.

Ziel des Reha-Management BK: In komplexen Fällen von Berufskrankheiten durch Koordination und Vernetzung aller notwendigen Maßnahmen der Gefahr, dass eine Berufskrankheit entsteht, sich verschlimmert oder wiederauflebt, mit allen geeigneten Mitteln entgegenzuwirken und eine zeitnahe und dauerhafte berufliche und soziale Wiedereingliederung sowie eine selbstbestimmte Lebensführung zu erreichen.

Die Identifikation eines BK-Falls als möglicher Reha-Management- BK Fall erfolgt unmittelbar nach der Meldung der BK über persönlichen Kontakt in der Unfallkasse Sachsen in Form einer BK- Sprechstunde, beim Versicherten zu Hause oder über ein vereinbartes Telefonat mit dem Versicherten nach standardisierten Abfragen insbesondere zum Reha – Bedarf durch die Versichertenbetreuer BK.

Ansprechpersonen: